Willkommen zu einem neuen Einblick in unser Bauernhofleben!

Heute möchten wir dir erläutern, warum die Direktvermarktung für uns nicht nur eine Option, sondern die entscheidende Grundlage für unseren Erfolg ist, besonders im Hinblick auf die Finanzierung unserer hohen Tierwohl-Standards.

Die Umgestaltung zu einem modernen Tierwohl-Stall ist ein großes Projekt, das ohne die Direktvermarktung unserer Jahner’s Spanferkel schlichtweg nicht umsetzbar wäre. Wir gestalten den Stall so, dass er höchsten Standards entspricht, weil wir überzeugt sind, dass Tierwohl und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen müssen. Unser Ziel ist es, einen Stall zu schaffen, der die höchsten Anforderungen erfüllt und gleichzeitig die Voraussetzungen für eine zukünftige Bio-Zertifizierung bietet. Doch die Realität ist ernüchternd: Würden wir unsere Schweine ausschließlich an den Schlachthof verkaufen, wäre ein solcher Umbau für uns wirtschaftlich nicht tragbar.

In der Landwirtschaft ist es kaum realisierbar, einen Stallbau auf diesem Niveau zu finanzieren, es sei denn, man ist bereit, über viele Jahre hinweg Schulden zu tilgen. Das würde bedeuten, sich langfristig auf kurz- bis mittelfristige Preisgarantien und Unsicherheiten bei den laufenden Kosten einzulassen. In anderen Wirtschaftsbereichen müssten solche Gebäude in der halben Zeit abbezahlt werden. Doch in der Agrarwirtschaft wird oft erwartet, dass wir dieses enorme Risiko eingehen, eine absurde Vorstellung, wenn man bedenkt, dass wir essentielle Lebensmittel produzieren. Der Begriff „Lebensmittel“ allein hat so viel Bedeutung, dennoch erfahren sie nicht die Wertschätzung, die sie verdienen. Der Preis, der tatsächlich erforderlich wäre, um nachhaltig Tierwohl zu gewährleisten, wird nicht gezahlt. Das ist nicht nur entmutigend, sondern zeigt zudem, wie wichtig es ist, alternative Wege zu finden, um den Betrieb nachhaltig zu führen. Ohne innovative Vermarktungswege können landwirtschaftliche Betriebe meist nur mit hohem Arbeitseinsatz und den Einsatz nicht entlohnter Arbeitskräfte, wie pensionierten Hofübergebern oder Geschwistern, überleben. Es bleibt fraglich, wie viele Hofnachfolger:innen bereit sein werden, diesen Weg fortzusetzen.

Die Direktvermarktung ermöglicht uns, eigene Standards und Anpassungsfähigkeit zu wahren. Das bedeutet, dass wir den Stall schrittweise so umbauen, dass er den Bio-Standard erfüllen könnte, ohne jedoch unter Druck zu stehen, sofort auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. Diese Freiheit erlaubt es uns, flexibel auf zukünftige Entwicklungen zu reagieren und uns das Potenzial für eine Zertifizierung offen zu halten, vor allem als Absicherung im Worst-Case-Szenario.

Ein großer Vorteil der Direktvermarktung ist, dass wir den Preis unserer Produkte selbst kalkulieren können. Dadurch schaffen wir die finanzielle Grundlage, um unseren Tierwohl-Stall langfristig zu betreiben. Dank der Direktvermarktung können wir auch fünf Arbeitskräfte beschäftigen, was auf anderem Weg nicht realisierbar wäre. Zudem haben wir es geschafft, uns vom Preisdruck des Handels vollständig zu lösen. So können wir unsere Produkte zu fair kalkulierten Preisen anbieten, die den tatsächlichen Wert unserer Arbeit widerspiegeln. Es ist bedauerlich, dass es ohne die Direktvermarktung in der Landwirtschaft kaum möglich wäre, einen Stall auf so hohem Niveau zu betreiben. Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir diesen Weg gewählt haben und unseren Kunden ein Produkt bieten, das mit Liebe und Respekt hergestellt werden.

Unsere Philosophie ist es, das Beste aus biologischer und konventioneller Landwirtschaft zu vereinen, um eine nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft zu betreiben. Wir wollen unseren Tieren die besten Bedingungen bieten und gleichzeitig etwas schaffen, das sowohl uns als auch unsere Kunden glücklich macht.

Folge uns auf @jahners_spanferkel, um mehr darüber zu erfahren, wie wir unsere Vision von nachhaltiger Landwirtschaft umsetzen!

Im nächsten Blogartikel werden wir einige Mythen und Fakten rund um das „Spanferkel“ aufdecken und erklären, was ein echtes Jahner’s Spanferkel wirklich ausmacht.

Gemeinsam für mehr Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft,
Lisa und Sebastian Zanker